Fulltime-Vanlife: „Habt Ihr nicht die Hosen voll?“

Fulltime-Vanlife: „Habt Ihr nicht die Hosen voll?“

19. Januar 2023 | Allgemein, Fulltime Vanlife | 2 Kommentare

„Wow! Das ist eine mutige Entscheidung!“

„Habt Ihr nicht die Hosen voll?“

Doch natürlich. Natürlich ist es für uns radikal unsere Wohnung aufzugeben und in einen LKW zu ziehen, der aktuell noch nicht mal ein LKW im eigentlichen Sinne ist, sondern ein Haufen funktionaler Schrott.

Aber es gibt für uns sehr viele gute Gründe es trotzdem zu tun und uns auf den 1. April 2024 wie doof zu freuen.

Dazu muss ich etwas ausholen.

Keine Sorge, so schlimm wird es nicht 😉

2019, als wir wirklich bewusst gemerkt haben, dass das Leben mit Haus, Einliegerwohnungen, Garten und allem ZIPP und ZAPP nichts mehr für uns ist, haben wir den Plan gefasst und es war von Anfang an klar, dass es 2024 los geht.

Warum?

Weil unser Sohn im Sommer 2023 Abitur macht und danach auszieht und studieren wird.

Oder vielleicht sogar mit kommt.

Heute wissen wir: Es wird das Studium.

Der Hausverkauf 2020 war auch ziemlich schnell geplant und wurde dann Ende 2020 eingetütet, so dass wir im März 2021 in unsere – im Verhältnis zu unserem Haus – kleine Mietwohnung gezogen sind.

Das war schon ganz schön scary.

Was, wenn wir das Haus doch vermissen?

Was, wenn uns das alles zu klein ist?

Gott sei Dank war das genaue Gegenteil der Fall!

Was für eine Erleichterung!

So schön wie ein eigenes Haus ist.

Es ist ein Arsch voll Arbeit.

Vor allem, wenn man noch zwei Einliegerwohnungen dazu hat.

Immer wenn man am eigenen Teil was machen will, geht garantiert was in den vermieteten Wohnungen kaputt und man ist damit wieder beschäftigt.

Klar hat es auch Vorteile.

Unser Vorteil war, dass wir das Haus im Jahr 2000 gekauft hatten und der Verkauf die Grundlage für unsere Vanlife-Idee geschaffen hat.

Zurück zum Umzug in die kleinere Wohnung und die damit einhergehende Erleichterung.

Großartig wie viel Zeit wir auf einmal haben.

Noch großartiger, wie viel weniger Sorgen wir auf einmal haben.

Bei uns stimmte der Spruch: Besitz besitzt Dich …

Inzwischen feiere ich einmal pro Woche, wie unser Vermieter auf seinem Rasenmähertrecker an unserem Wohnzimmerfenster vorbei fährt.

Arbeit, die wir nicht mehr haben. 

Was uns zusätzlich wahnsinnig gut getan hat: Den ganzen Mist den wir seit Jahren angesammelt hatten zu entsorgen.

Was für eine Befreiung.

Klar hätten wir das auch vorher schon mal machen können.

Aber wenn wir ehrlich sind: Ohne konkreten Anlass ist man froh, wenn man sich doch auf die Couch hocken und netflixen kann. Lass den Sch**ß doch liegen …

Wenn man bedenkt, dass man das meiste von dem ganzen Schrott auch noch mit Lebenszeit (musste man ja eine bestimmte Zeit für arbeiten) bezahlt hat … Darf ich gar nicht drüber nachdenken!

Weniger (Besitz) ist mehr (Lebenszeit) …

Das ist zumindest unsere Erfahrung.

Inzwischen wohnen wir schon zwei Jahre in unserer „kleinen“ Wohnung und merken: Auch das ist noch zu viel.

Zu viel Kram. Zu viel Putz-Zeit.

Und auf Putz-Zeit haben wir hier alle keine Lust 😉

Aber jetzt ist es ja nicht mehr lange hin.

Unser Sohn hat das Vorabi hinter sich und wird sein Abi wohl sehr gut meistern.

Jetzt dürfen wir nur die Bewerbungstermine für Studentenwohnheime und Uni nicht verpassen.

Und dann geht es für ihn Ende Sommer los.

Wir haben bis zum 1.4.24 auch noch einiges abzuarbeiten.

Ich (Anja) muss meinen LKW Führerschein machen.

Wir müssen uns durch impfen lassen.

Die ganzen Formalitäten z.B. 2 Reisepässe müssen erledigt werden.

Wohnung auflösen – alle Flohmärkte werden in diesem Jahr von uns bestückt.

Der LKW muss fertig gebaut werden … Dazu demnächst mehr 😉

Ob wir Schiss haben?

Ja klar!

Aber wie war das noch?

Mut ist, wenn Du die Hosen voll hast und es trotzdem versuchst.

Und mit etwas Glück ist es das was wir gesucht haben 😉

Ach ja … Und im Herbst werden wir unseren geliebten Bulli verkaufen.

Das wird schwer … Aber wir hoffen, dass er in gute Hände kommt, die ihn genauso lieben werden wie wir.

Schreib uns gern in die Kommentare, was Du über unsere Reise wissen möchtest.

2 Kommentare

  1. Hallo, mein Kommentar kommt einwenig später. Meine Frage ist… wie habt Ihr im groben und Ganzen die Lebensunterhalt / Kostenfrage gelöst?
    Dies ist die Debatte bei uns zu Hause. Vanlife ja ok aber was tun um die Kosten zu bezahlen? Ist ja klar dass man mit weniger auskommen sollte als beim konventionellen Wohnen und Leben aber nur vom Ersparten zu Leben kann ja nicht gut gehen (ausser man hat sehr viel verdient oder in Lotto gewonnen).

    Beste Grüsse aus der Schweiz und weiterhin viel Erfolg mit dem WoMo Bau was mega interessant ist!

    Antworten
    • Moin Daniele,

      Lars hat seinen Job als Gerätewart der Feuerwehr ab 1.4.24 in einen Halbtags-Remote-Job umwandeln können. Natürlich kann er die Autos und Geräte nicht mehr warten. Das ist klar. Aber sein Job besteht zur Hälfte aus Budgetplanung und Verwaltungsaufgaben. Sein Arbeitgeber hat sich zunächst für ein Jahr darauf eingelassen, dass er diesen Teil Halbtags von unterwegs aus macht. Nach einem Jahr legen sich Lars und sein Arbeitgeber dann die Karten, wie es weiter geht.

      Mein Job (Anja) ist zu 100% online. Ich bin selbstständig und gebe Onlinekurse im Marketing und im Sachbuch schreiben. Außerdem schreibe ich selbst Sachbücher. Das heißt ich arbeite zu 100% weiter.

      Darüber hinaus haben wir ein finanzielles Polster, welches uns auch ohne Job das Reisen für eine längere Zeit ermöglicht.

      An Lars Job kann man sehr gut sehen, dass es Jobs gibt, wo man im ersten Moment denkt, dass das nie von unterwegs machbar wäre. Wenn man den Job dann aber mal analysiert, geht eben doch mehr, als man denkt. Beispielsweise könnte man in der Pflege oder im Krankenhaus gemeinsam mit dem Arbeitgeber:innen überlegen, ob man evt. für alle Kolleg:innen den Papierkram übernehmen könnte. Man müsste dann ein entsprechendes Übergabeprinzip schaffen. Am besten ist es, wenn man sich das alles überlegt, bevor man damit zum Chef geht. Wir haben damit jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

      Darüber wird es in jedem Fall auch nochmal einen ausführlichen Blogartikel geben.

      Herzliche Grüße aus Hamburgs Süden und vielen Dank für das schöne Kompliment

      Anja & Lars

      Antworten

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